Vollstationäre Wohngruppen
ITL hat 3 Wohngruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Diese sind auf die spezifischen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 21 Jahren ausgerichtet, die aus diversen Gründen nicht mehr in ihrem Herkunftssystem leben können.
Ein multiprofessionelles und transkulturelles Team aus Pädagog*innen bietet den Jugendlichen zugleich Beziehung und Herausforderung in einem organisierten Gruppensetting. So können auch Jugendliche, die trotz ihres jungen Alters bereits mehrere Stationen im Hilfesystem durchlaufen haben, ein langfristiges Wohn- und Beziehungsangebot finden, das selbst in ausweglos erscheinenden Krisenzeiten aufrechterhalten werden kann.
Unsere Wohngruppen:
- Haus am Bach: Gruppe Pfinzkerle ( 12-16 J. / Standort: Stadt Karlsruhe)
- Haus am Bach: Gruppe Mitte (16-21 J. / Standort: Stadt Karlsruhe)
- Haus am Hardt (14-21 J. / Standort: Landkreis Rastatt)
Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass besonders Jugendliche, die sich in stark gruppenorientierten Settings nicht einfügen, bei uns einen Ort finden können, an dem sie aufmerksame Begleitung erfahren ohne sich eingeengt zu fühlen.
Durch einen klar strukturierten Alltag sowie zusätzlicher individueller Einzelbetreuung erarbeiten wir gemeinsame Perspektiven und Handlungsspielräume. Unsere ressourcenorientierte Beziehungsarbeit zielt darauf ab, durch Selbstwirksamkeitserfahrungen intrinsische Motivation zu fördern. Wir verstehen Krisen als Chance, um die bisherige Lösungswege zu reflektieren, neue Strategien zu entwickeln und einzuüben.
Bei uns endet die pädagogische Begleitung nicht mit den Abendstunden. Die Abend- und Nachtstunden sind besonders sensible Zeiten, die aktive Präsenz erfordern. Daher ist eine pädagogische Begleitung in der Nacht für uns unabdingbar.
Ein wichtiges Element der Arbeit ist die Kooperation mit anderen Beteiligten des Hilfesystems. Der regelmäßige Austausch mit externen Fachangeboten ist für die Suche nach neuen Lösungen von großem Wert. Durch kreative Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfeformen bei ITL können wir individuell zugeschnittene pädagogische Konzepte entwickeln. Zusätzlich zur vollstationären Hilfe können ergänzend individuelle Zusatzleistungen angeboten werden, ob für 1:1 Betreuung oder aufsuchende Elternarbeit.
In Zusammenarbeit mit den Jugendlichen erschließen und entwickeln wir individuelle Potenziale und Ressourcen. Störungsbilder und problematisierte Verhaltensweisen werden aus systemischer Perspektive betrachtet und hinterfragt. In regelmäßigen Reflexionsgesprächen wird der Fokus auf Selbstbestimmung und Beteiligung gelegt.
Wir sehen Krisenprävention und Krisenmanagement grundsätzlich als wichtigen Bestandteil unseres Ansatzes. Dabei ist es wichtig dies proaktiv zu agieren anstatt reaktiv. Das bedeutet für uns Präsenz zu zeigen, um den Teufelskreis zu durchbrechen.
Es gibt Kinder und Jugendliche, die einen über das übliche hinausgehenden Bedarf haben und nur durch intensive Einzelbetreuung eine Chance haben, ihre Verhaltensmuster zu transformieren. Anforderungen können dabei sehr unterschiedlich sein und werden von den Gruppenbetreuer:innen erkannt und moduliert. Um proaktiv und aktiv mit Krisensituationen arbeiten zu können, arbeiten wir mit den Jugendlichen regelmäßig präventiv und schulen sie intensiv im Umgang mit Krisen.
Einer der Hauptgründe für Hilfeabbrüche liegt in der Diskrepanz zwischen den Verhaltensmustern der Jugendlichen und den an sie gestellten Erwartungen, welche sich in Form von Regeln ausdrücken.
Um den Entgegenzuwirken begleiten wir die Jugendlichen bei der Navigation durch die wenigen, klar definierten Regeln des Alltags unserer Wohngruppe. Ein hohes Maß an Transparenz und eine wertschätzende wie geduldige Haltung lassen die Wohngruppe zu einem sicheren Ort werden, an dem sie ankommen können.