Vollstationäre Wohngruppe „Pfinzkerle” im Haus am Bach

Die Wohngruppe ist auf die spezifischen Bedürfnisse von Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren ausgerichtet, die aus diversen Gründen nicht mehr in ihrem Herkunftssystem leben können aber in der klassischen Heimunterbringung an Grenzen stoßen. Diese Grenzen können sich sowohl aus den Anforderungen der klassischen Heime, als auch aus den eigenen Bedürfnissen ergeben.

Ein multiprofessionelles und transkulturelles Team aus Pädagog:innen bietet den Jugendlichen zugleich Beziehung und Herausforderung in einem organisierten Gruppensetting. So können auch Jugendliche, die trotz ihres jungen Alters bereits mehrere Stationen im Hilfesystem durchlaufen haben, ein langfristiges Wohn- und Beziehungsangebot finden, das selbst in ausweglos erscheinenden Krisenzeiten aufrechterhalten werden kann.

Die Wohngruppe im Stadtteil Karlsruhe-Grötzingen verfügt über 8 Einzelzimmer, die Jugendliche individuell gestalten können. Mitarbeiter*innen der Wohngruppe sind 24h präsent, auch in der Nacht.

Die Wohngruppe „Pfinzkerle“ ist besonders gut geeignet für Jugendliche

  • deren biographische Erlebnisse auf einen intensiveren Betreuungsbedarf schließen lassen als ihn klassische Unterbringungsformen bieten können
  • die mittel- oder langfristig einen Lebensort außerhalb ihrer Herkunftsfamilie benötigen
  • die kurzfristig einen Inobhutnahmeplatz benötigen, der eine langfristige Perspektive beinhaltet
  • die einen intensiven Unterstützungsbedarf aufweisen, beispielsweise im Zusammenhang mit stockenden Bildungsbiographien oder Gewalterfahrungen

Durch einen klar strukturierten Alltag sowie zusätzlicher individueller Einzelbetreuung erarbeiten wir gemeinsame Perspektiven und Handlungsspielräume. Unsere ressourcenorientierte Beziehungsarbeit zielt darauf ab, durch Selbstwirksamkeitserfahrungen intrinsische Motivation zu fördern. Wir verstehen Krisen als Chance, um die bisherige Lösungswege zu reflektieren, neue Strategien zu entwickeln und einzuüben.

Was macht uns aus?

Bei uns endet die pädagogische Begleitung nicht mit den Abendstunden. Die Abend- und Nachtstunden sind besonders sensible Zeiten, die aktive Präsenz erfordern. Daher ist eine pädagogische Begleitung in der Nacht für uns unabdingbar.

Ein wichtiges Element der Arbeit ist die Kooperation mit anderen Beteiligten des Hilfesystems. Der regelmäßige Austausch mit externen Fachangeboten ist für die Suche nach neuen Lösungen von großem Wert. Durch kreative Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfeformen bei ITL können wir individuell zugeschnittene pädagogische Konzepte entwickeln. Zusätzlich zur vollstationären Hilfe können ergänzend individuelle Zusatzleistungen angeboten werden, ob für 1:1 Betreuung oder aufsuchende Elternarbeit.

In Zusammenarbeit mit den Jugendlichen erschließen und entwickeln wir individuelle Potenziale und Ressourcen. Störungsbilder und problematisierte Verhaltensweisen werden aus systemischer Perspektive betrachtet und hinterfragt. In regelmäßigen Reflexionsgesprächen wird der Fokus auf Selbstbestimmung und Beteiligung gelegt.

Wir sehen Krisenprävention und Krisenmanagement grundsätzlich als wichtigen Bestandteil unseres Ansatzes. Dabei ist es wichtig dies proaktiv zu agieren anstatt reaktiv. Das bedeutet für uns Präsenz zu zeigen, um den Teufelskreis zu durchbrechen.

Es gibt Kinder und Jugendliche, die einen über das übliche hinausgehenden Bedarf haben und nur durch intensive Einzelbetreuung eine Chance haben, ihre Verhaltensmuster zu transformieren. Anforderungen können dabei sehr unterschiedlich sein und werden von den Gruppenbetreuer:innen erkannt und moduliert. Um proaktiv und aktiv mit Krisensituationen arbeiten zu können, arbeiten wir mit den Jugendlichen regelmäßig präventiv und schulen sie intensiv im Umgang mit Krisen.

Einer der Hauptgründe für Hilfeabbrüche liegt in der Diskrepanz zwischen den Verhaltensmustern der Jugendlichen und den an sie gestellten Erwartungen, welche sich in Form von Regeln ausdrücken.

Um den Entgegenzuwirken begleiten wir die Jugendlichen bei der Navigation durch die wenigen, klar definierten Regeln des Alltags unserer Wohngruppe.  Ein hohes Maß an Transparenz und eine wertschätzende wie geduldige Haltung lassen die Wohngruppe zu einem sicheren Ort werden, an dem sie ankommen können.

Weitere Angebote

Sozialpädagogische Familienhilfe

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Betreutes Jugendwohnen

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Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung (ISE)

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Erziehungsbeistandschaften / FAE

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Wohnungslosenhilfe

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Vollstationäre Wohngruppe „Haus am Bach-Mitte“

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Informationen für Kostenträger

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Schulfremdenprüfung

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Pädagogik und Therapie

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